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Über mich

Wie ich helfen kann

Während meines Psychologiestudiums nahm mein Leben eine unerwartete Wendung. Nach mehreren Infekten, einer Operation und schließlich der Einnahme des berüchtigten Antibiotikums Ciprofloxacin wurde ich mit nur 23 Jahren bettlägerig. Die Diagnosen reichten von MCAS über ME/CFS, IBS, POTS und Depressionen bis hin zur Fibromyalgie.

Mit 21 Jahren im Jahr 2014 wollte ich nach einem geplanten Auslandsaufenthalt mein Psychologiestudium beginnen. Ich hatte bereits einen Platz an der Universität sicher, es fehlte nur noch eine Unterkunft. Vor meinem Umzug plante ich jedoch, noch einige Wochen in Indonesien zu verbringen, einem Land, das ich bereits zuvor besucht und lieben gelernt hatte. Diesmal jedoch erkrankte ich schwer an einem Magen-Darm-Virus. Danach war meine Gesundheit bereits beeinträchtigt, und ich musste plötzlich darauf achten, was und wie ich aß. Dennoch konnte ich mein Leben noch führen, wenn auch stark infektanfällig und mit mir bis dato unbekannten Stimmungsschwankungen.

Im Jahr 2015 ereigneten sich dann mehrere Dinge aufeinanderfolgend: Ein Nasenbruch führte zu einer umfangreichen Operation mit einer langwierigen Antibiotikabehandlung. Danach wurde ich zunehmend müder, und Infekt folgte auf Infekt. Im Januar 2016 hatte ich dann einen EBV-Ausbruch, der leider nicht rechtzeitig erkannt wurde. Aufgrund des hohen Fiebers wurde mir Ciprofloxacin verabreicht, ein Antibiotikum, das heute aufgrund seiner schwerwiegenden Nebenwirkungen auf der schwarzen Liste steht. Dies war der Moment, an dem meine Gesundheit gänzlich zusammenbrach. Monatelang konnte ich mein Bett nicht verlassen. Ich litt unter plötzlicher Akne, Ekzemen, Pilzinfektionen und hatte diffuse neurologische Symptome. Mein Körper konnte keine Nahrung verwerten, und ich verlor 15 kg, war schwerwiegend untergewichtig. Mit nur 23 Jahren hatte ich Symptome einer Demenz - Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit, Schmerzen in allen Gliedmaßen, Haarausfall; ich erkannte mich selbst nicht mehr wieder.

Die Ärzte waren ratlos. Mehrere Klinikaufenthalte brachten außer den Diagnosen multipler Allergien keine Antworten. Letztendlich landete ich bei einem Facharzt, der das Mastzellenaktivierungssyndrom diagnostizierte. Dabei produziert der Körper zu viele Entzündungsbotenstoffe und richtet sein Abwehrsystem gegen eigentlich harmlose Stoffe, was meine vielen Allergien erklärte. Doch warum das so war, konnte mir niemand sagen. Es folgten Diagnosen von Fibromyalgie, beginnendem Lupus, Depressionen und schließlich CFS: dem chronischen Müdigkeitssyndrom. Nun hatte mein Zustand mehrere Namen, aber keiner konnte mir helfen.

Also musste ich die Dinge selbst in die Hand nehmen. Mein damaliger Partner, ein Arzt für Humanmedizin, und ich entdeckten gemeinsam Studien über das menschliche Mikrobiom und wie dieses das Zentrum der Gesundheit bildet. Es reguliert das Immunsystem, verwertet unsere Nahrung und stellt die Synthesestoffe für unsere Neurotransmitter her. Diese Funktionen waren alle bei mir stark beeinträchtigt, und all das begann mit Magen-Darm-Infektionen und Antibiotika. Doch wie bringt man das Mikrobiom wieder ins Gleichgewicht? Relativ schnell stießen wir auf eine neuartige Behandlungsmethode, die eigentlich in der historischen Medizin schon einige Male angewandt wurde: die Fäkale Mikrobiomtransplantation (FMT).

Hierbei werden einem kranken Menschen die Mikroben eines gesunden Spenders injiziert, sei es über Kapseln oder Einläufe. Ein Professor in Wuppertal hatte sich auf diese Behandlung spezialisiert, und 2017 konnte ich endlich einen Termin bei ihm ergattern. Doch die erste Transplantation brachte nicht die erhoffte Besserung. Wieder ging die Recherche weiter, und wir fanden heraus, dass die Auswahl eines gesunden Spenders nicht nur auf dem Papier erfolgen kann, sondern dass verschiedene Screenings über die gesundheitliche Historie eine wichtige Rolle spielen. Meine erste Spenderin entsprach diesen Kriterien nicht, obwohl ihr Laborergebnis gut aussah.

Ich fand einen neuen Spender, und mein Leben änderte sich innerhalb von 24 Stunden. Über monatelange, regelmäßige Einläufe schaffte ich nicht nur den Weg zurück ins Leben und vollumfängliche Gesundheit, sondern sammelte auch jede Menge Erkenntnisse über den Umgang mit FMT und was für deren Erfolg notwendig ist. Mit wiedererlangter Gesundheit konnte ich mein Psychologiestudium bis 2021 abschließen und spezialisierte mich währenddessen immer mehr auf das Feld der Biopsychologie. Da sich meine mentale Gesundheit mit der Mikrobiomtransplantation ebenfalls gravierend erholte, war ich nun fest davon überzeugt, dass hier der Schlüssel für viele chronische psychische Leiden liegen muss. Diese Überzeugung hat sich bis heute immer weiter gefestigt.

 Letztendlich vermittelte ich meine Spender auch an erkrankte Freunde. Ich begleitete einige Menschen durch den Prozess der Stuhltransplantation zu Hause und konnte gravierende Erfolge verbuchen. Das Ganze verbreitete sich innerhalb weniger Monate wie ein Lauffeuer. Seit Juni 2022 führte ich zunächst eine ehrenamtliche Spenderbank. Doch als die Auslastung einfach zu hoch wurde, wurde mir klar: Ich sollte mich beruflich darauf spezialisieren und meinen vollen Fokus darauf legen.

Und nun befinden Sie sich auf meiner Webseite. Ich stehe mit vollem Herzen und tiefer Überzeugung an Ihrer Seite, wenn Sie die gleiche Unterstützung benötigen, die ich mir damals gewünscht hätte. Mit meiner tiefgreifenden Erfahrung an mir und mittlerweile über 200 anderen Betroffenen, begleite ich Sie auf dem Weg der Besserung. Zurück in Ihr Leben, vollumfängliche Gesundheit und zu ihrem Selbst.

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